Geschichte der Stadtkapelle Münsingen e.V.

Die ältesten Dokumente vom Musikleben der Stadt Münsingen stammen aus dem 18. Jahrhundert. Es ist dies ein Notenheft mit kunstgerechter Verzierung und der Auf-schrift: “Violine primo. Jos. Jakob Speidel in Grafeneck. Walzer”. Daraus ist zu schließen, dass dieses Notenheft jener Zeit entstammt, als Herzog Karl Eugen (1744-1793) in Grafeneck einen großen Hofstaat unterhielt. In Nr. 48 der “Alb-Glocken” vom 12. Oktober 1929 wurde berichtet: “Herzog Karl Eugen machte aus Grafeneck eine glanzvolle Residenz, einen Schauplatz üppiger Feste. Mit 600 Personen, Angehörigen des Theaters, der Oper, des Balletts, sowie Soldaten ist er wiederholt nach Grafeneck gezogen. Unter Freuden schlief man ein, unter Freuden wachte man auf. Zwei verschiedene Musikchöre gaben das Zeichen zum Erwachen.” Es ist ohne weiteres anzunehmen, dass vom nahen Grafeneck die Musik auch in unserer Heimatstadt Münsingen Fuß fasste.

1721 hatte Herzog Eberhard Ludwig die “neue Württembergische Zinkenistenordnung” erlassen. Der Zinkenist zu damaliger Zeit hatte neben vielen Pflichten auch eine Reihe großer Vorrechte. So durfte im ganzen Oberamt niemand die Musik ausüben als eben er. Es wurde ihm auch zur Auflage gemacht, Gesellen zu halten und Lehrlinge einzustellen, damit die Musikergilde immer neuen Nachwuchs erhalte. Die Instrumente besorgte die Kirchenverwaltung. Auch die damals übliche Turmmusik lag in seinen Händen, dabei hatte er den Zinken zu blasen, ein Holzinstrument, das der Klarinette gleicht, nur dass dasselbe keinen Schnabel, sondern ein Mundstück aus Horn hat.

Da der Zinkenist von der Stadt und auch von der Kirchenverwaltung keinen Gehalt bekam, musste er sich auf andere Art und Weise seinen Verdienst sichern. Nach ungeschriebenem Gesetz musste jeder Bräutigam, ob er Musik bestellte oder nicht, dem Stadtzinkenisten einen so genannten Abtrag geben. Bestellte das Brautpaar Musik, so war neben der Musik auch noch ein Gulden zu zahlen. Bestellte es keine Musik, so erhielt der Zinkenist zwei Gulden. Der Meister selber ging nur in Ausnahmefällen mit, in der Regel schickte er seine Gesellen und Lehrlinge. Weitere Einnahmen erzielte man bei Freitänzen, Tafelmusiken, usw.

Offensichtlich hatte Münsingen auch einen solchen Stadtzinkenisten, denn auf Grund eines Eintrags im Hauptbuch der Stadtpflegerechnung wurde festgestellt, dass erstmals 1770/71 dem Zinkenisten Johann Jakob Lock eine Besoldung von 10 Gulden jährlich aus der Stadtkasse bezahlt worden war.

Aus dem Stadtgerichtsprotokoll vom 22. Juni 1811 ist zu ersehen, dass Zinkenist Phillip Friedrich Lock im Februar 1795 seinen Vater als Stadtzinkenist abgelöst hat, wobei ihm auf seinem Antrag von Georgi 1811 an eine Zulage von weiteren 10 Gulden als Entschädigung für das Abblasen vom Turm bei Hochzeiten, Kindstaufen und Beerdigungen bewilligt wurde. Bis zum Jahre 1823 hat dann Lock das Amt eines Stadtzinkenisten bekleidet.

Im Jahr 1824 erschien als Stadtzinkenist in Münsingen ein Johann Walter, geboren 1776 in Backnang. Er war Berufsmusiker, auch hatte er gute Kenntnisse im Spielen von Orgel-, Streich-, Blas- und Zupfinstrumenten, sowie gute Fertigkeiten im Schreiben und Setzen von Noten. Am 19. Juli 1824 ersuchte Walter als Stadtzinkenist um Aufnahme in das Münsinger Bürgerrecht nach, das er dann auch erhielt.

Nach seinem Ableben im Jahre 1836 übernahm dann Lehrer Strobel, der damals auch Gründer des Liederkranzes war, die musikalische Leitung sowie auch die Kammermusik, aber leider verstarb er schon nach einigen Jahren. Die Gesellen und Lehrlinge standen nun rat- und tatlos da. Es kam ein längerer Dornröschenschlaf in das Musikleben der Stadt.

Doch eines Tages rief der “rote Decker” die weltliche Musik wieder neu ins Leben. Es wurde wieder zu Hochzeiten aufgespielt sowie zu anderen Festlichkeiten, aber immer fehlte es am richtigen Dirigenten. Diese Art von Stadtmusik ist der Vorläufer der späteren Musikgesellschaft bzw. Stadtkapelle.

Das Gemeinderatsprotokoll vom 5. März 1857 berichtet: “Der seit einem halben Jahr hier angesiedelte Schulmeister Krehl <oder auch Kelber> gibt sich seit seinem Hiersein mit dem Gesang und der Musik viel Mühe und ist deshalb von der Stadt Münsingen als Musikdirektor bestellt worden. Er erhält von der Stadt für besondere Dienstleistungen als Musikdirektor ab 1. März 1857 jährlich 15 Gulden aus der Stadtkasse.

Am 5. September 1859 ersuchte Schulmeister Krehl um Erhöhung seiner Besoldung nach. Der Gemeinderat beschließt von seither 15 Gulden ab 1. Juli 1859 jährlich 30 Gulden dem Musikdirektor zu bezahlen, doch müsse er hierfür noch die Kirchenmusik arrangieren.

Im Jahre 1860 legt Krehl sein Amt nieder.

Gemeinderatsprotokoll vom 26. Juli 1859:

“Es hat sich eine Gesellschaft jüngerer Leute hier zur Gründung einer Musikgesellschaft zusammengetan, Instrumente angekauft und geben sich viel Mühe etwas zu leisten.

Ihre Einnahmen fließen aber bei ihren Produktionen so spärlich, dass sie ihre Kosten der Anschaffung ihrer Instrumente lange nicht zusammenbringen. Ihr Eifer für Hebung der Musik muss anerkannt werden und wird diesem gestellten Antrag gemäß mit Zustimmung des Bürgerausschusses beschlossen: dieser Gesellschaft einen Unterhaltsbeitrag von 10 Gulden aus der Stadtkasse auszahlen zu lassen.”

Die älteste Abbildung der Stadtkapelle Münsingen dürfte etwa 1860 aufgenommen worden sein und stellt wahrscheinlich die 7 Gründungsmitglieder dar:

– Christian Klett, Bäcker und Wirt, zum “Paradies”

– Johannes Freitag, Dreher, genannt Deichelhans

– Johannes Decker, Weber, Vorarbeiter in der Ruoß’schen Weberei

– Johannes Scheck, alt, Hohlenwegglaser (Musikleiter)

– Louis Freitag, Hafner, später Auktionator, Flurschütz und Bademeister

– Jakob Künkele, Bäcker und Wirt auf der “Linde”

– Fritz Künkele, Bäcker und Akziser bei der Walzmühle (Sohn von Jakob Künkele)

 

Wie lange Joh. Scheck sen. Leiter der Stadtkapelle war, konnte nicht festgestellt werden.

In der Folgezeit hatten auch ein Lehrer Wölfle, sowie Louis Freitag und noch ein anderer Militärmusiker namens Eberhart sich um das Wohl der Stadtkapelle angenommen.

 

In den Gemeindeakten vom 21. Februar 1878 lesen wir:

“Auf die Eingabe der neu gegründeten Musikgesellschaft um ein unverzinsliches Darlehen von 170 Mark zur Bezahlung neu angeschaffter Instrumente wird beschlossen, der Gesellschaft unter ihrer gegenseitigen Haftverbindlichkeit aus der Stadtkasse ein unverzinsliches Darlehen ausbezahlen zu lassen.

Gemeinderat: Bosler, Häring, Herrmann, Ebner, Autenrieth, Haueisen, Mack, Ruoß, Schwenk, Bezler, Schmid, Reinöl.”

Auf Grund dieser amtlichen Niederschrift scheint die Stadtkapelle erst ab 1878 wieder ein festeres Gefüge bekommen zu haben. Auch von anderer Seite wird mitgeteilt, dass ab 1879 die Stadtmusik aus 8 Mann bestand und zwar aus:

– Johannes Scheck, Hohlwegglaser,

– dessen Bruder David Scheck, Glaser,

– dessen erstere Söhne Jakob und Hans Scheck, alle Glaser,

– Fritz Krehl und Gottlieb Krehl, beide Seiler,

– Gottfried Münz, Damenschneider

– und Louis Freitag, Flurschütze.

Freitag hat damals die erste Trompete gespielt und Johannes Scheck leitete die Kapelle. Sogar das weibliche Geschlecht war damals schon in der Stadtkapelle vertreten. Als nämlich Jakob Scheck bei der Militärmusik in Weingarten und sein Bruder Hans bei den gelben Dragonern in Ulm war, fehlte eine tüchtige Kraft für die Altposaune und so musste seine Schwester Karoline einspringen.

Um diese Zeit wurde jeden Morgen um 6 Uhr (im Winter um ½ 12 Uhr) vom Turm geblasen, ebenso auch beim Vormittagsgottesdienst. Beim Turmumbau 1887 mussten die wackeren Musiker auch noch die Glockenstimmen ersetzen.

Von 1885 bis 1890 spielte der älteste Enkel des Joh. Scheck, Friedrich Bauer (Glasermeister in Heilbronn) bei der Kirchenmusik die Tenorposaune mit.

Es war 1886, als man eines schönen Tages zwischen 1 und 2 Uhr mittags vom Hause Schwarzkopf her Pistontöne hörte. Die Fingerfertigkeit und Technik verrieten einen guten Musiker. Und so fand die Stadtkapelle den Militärmusiker Bernthaler. Er wurde beim Kameralamt in Münsingen als Amtsdiener angestellt und war später noch nebenbei Akziser. Xaver Bernthalers Tätigkeit dauerte aber nur 4 Jahre.

Der Gemeinderatsbericht besagt: “Die dem Kameral Amtsdiener Bernthaler für seine Bemühungen zur Hebung der Musik in der Stadt Münsingen durch Beschluss vom 24.10.1887 bewilligte Holzabgabe von 3 Metern wird zurückgezogen, nachdem er sich um die Musikgesellschaft nicht mehr kümmerte und diese der Zahl nach nicht mehr leistungsfähig sei.”

Als Lehrlinge hatte Bernthaler nur Albert Scheck und August Bleher unterrichtet.

Nach einer kurzen Pause übernahm Jakob Scheck, Hohlwegglasers Sohn vom Jahr 1890 bis 1898 die Leitung der Stadtkapelle.

1895/96 wurde der Truppenübungsplatz Münsingen angelegt. Dies brachte es mit sich, dass von nun an eine starke Belebung des Barackenlagers eintrat, wodurch wiederum neue Wirtschaften mit großen Tanzsälen geschaffen wurden, so dass auch die bisherigen Hochzeitsgeiger und Tanzmusiker nicht mehr ausreichten. Rechtzeitig hatte die Stadtverwaltung erkannt, dass unbedingt ein berufsmäßiger Militärmusiker benötigt wurde, der geeignet sei, junge Leute auszubilden.

Bereits 1898 wurde die Stelle eines Musikleiters für die Stadt Münsingen ausgeschrieben. Unter anderen Bewerbern meldete sich auch ein erst 23 Jahre alter Gustav Hisam von Nürtingen beim Stadtschutheißenamt in Münsingen und teilte mit, dass er bereit sei, sich vorzustellen und eine Probe auf den einzelnen Instrumenten zu geben. Bereits am 1. Oktober erfolgte seine Anstellung.

Als Gehalt erhielt er 64 Mark monatlich, wofür er auch noch vom Kirchturm nach 4 Seiten im Sommer und im Winter nur sonntags einen Choral zu spielen hatte. Weiterhin musste des Öfteren auf einem öffentlichen Platz ein Konzert gegeben werden. Nebenamtlich hatte Hisam auch noch als Gerichtsvollzieher zu amtieren.

Damals waren an Musikern vorhanden:

– Gottfried Münz, Damenscheider

– Gottlieb Krehl, Seiler

– Friedrich Krehl, Seiler und Amtsdiener

– David Scheck, Glaser

– Albert Scheck, Glaser

– Ludwig Eppinger, Bauer

– August Bleher, Gipser

– August Scheck, Glaser

An jungen Musikern wurden aufgenommen:

Hans Dangel, Adolf Krehl, Karl Bleher, Albert Scholl, Wilhelm Eppinger, Fritz Kuhn, Paul Abele, Christoph Schwenk, Adolf Dieterle, August Neunhöfer und Hans Eberhardt.

Weiter hatte Hisam auch privat Musikunterricht gegeben, da zu damaliger Zeit die Nachfrage nach Musik sehr groß war. Wir brauchen nur in den einzelnen Nummern des “Alb-Boten” zu blättern, um feststellen zu können, dass damals fast jeden Sonntag im Deckersaal Tanz war, ganz abgesehen von den übrigen musikalischen Veranstaltungen.

Nach einer noch vorhandenen Urkunde setzte sich die Stadtkapelle Münsingen im Jahr 1900 aus folgenden Mitgliedern zusammen:

Hisam, Gottfried Münz, Gottlieb Krehl, Friedrich Krehl, Haderer (von Obersingen), Albert Scheck, Ludwig Eppinger, August Bleher, jüngere: Karl Bleher, August Scheck, Hans Dangel, Fritz Kuhn, Adolf Krehl, Albert Scholl und Haueisen.

Bedauerlicherweise trat schon 1903 eine Spaltung innerhalb der Musikwelt von Münsingen ein. Albert Scheck gründete eine zweite Kapelle und in der Folgezeit finden sich im Alb-Boten Ausschreibungen mit der Unterschrift “Stadtkapelle Hisam” und “Kapelle Scheck”. Beide Kapellen konnten sich bis 1909 halten.

Am 1. Oktober 1909 suchte Hisam um seine Entlassung nach, die ihm auch bewilligt wurde.

Von da an war nun die Kapelle Scheck die einzige Musikkapelle in der Stadt. Ab 1910 wurde Albert Scheck die Direktion der Stadtkapelle übertragen, welche sich bis zum Ausbruch des Krieges 1914 in einer guten Zusammensetzung befand. Da nun die meisten Musiker eingezogen wurden, ruhte das Musikleben innerhalb der Stadt bis auf weiteres.

Aber bald nach dem ersten Weltkrieg stellte Albert Scheck wieder ein Streichorchester von 12 Mann zusammen, das sich zum ersten Mal bei der Kriegsheimkehrerfeier in der Turnhalle hören ließ.

Vom 1. August 1919 an wurde auch von ihm wieder das Turmblasen eingeführt. Aber wie so vieles andere ist auch diese schöne Sitte der Inflation zum Opfer gefallen, so dass dann bis 1926 Münsingen wieder ohne Musik war. Bei festlichen Anlässen musste man sich fremder Hilfe bedienen.

Wiederum war es der weitsichtigen Stadtverwaltung zu verdanken, dass am 3.  Oktober 1926 Albert Scheck zum zweiten Mal als Musikleiter bestimmt werden konnte. Der Dirigent erhielt zur Beschaffung von Noten und Instrumenten von der Stadtverwaltung ein Darlehen von 500 Mark, das im Lauf der Jahre von seinem Gehalt abgezogen wurde. Außerdem kamen durch eine Sammlung 300 Goldmark zusammen.

Damit war nun der Grundstock zu einer neuen Blütezeit für die Münsinger Stadtmusik gelegt, nachdem auch der Gemeinderat den Beschluss gefasst hatte, die Stadtkapelle wieder tatkräftig zu unterstützen.

Zwei Jahre nach der Neugründung konnte Albert Scheck im Sommer 1928 mit 26 Musikern in Cannstatt einen 1b-Preis erringen. Ein Ereignis, das damals die Musikfreunde in Münsingen mit großer Freude erfüllte.

Damals wirkten folgende Musiker mit:

Martin Fink, Wilhelm Krehl, Karl Hermann, Paul Hermann (letztere beide aus Auingen), Oskar Scheck, Paul Scheck, Willy Scheck, Eugen Nestel, Karl Ruoß, Wilhelm Götz I, Wilhelm Götz II, Karl Eppinger, Ernst Eppinger, Hans Belz, Friedrich Fink, Albert Dieterle, Hans Länge, Ernst Geprägs, Karl Schall, Alfred Schall, Hans Heide, August Pflüger, Ernst Guillard, Karl Glocker und Ernst Knorr.

Einen Kassier, Schriftführer gab es damals noch nicht. Das eingenommene Geld wurde jeweils bei der nächsten Probe verteilt und bildete so einen Ansporn, die Proben recht fleißig zu besuchen. Auch Albert Scheck hat sehr vielen jungen Leuten Musikunterricht gegeben; leider haben die meisten von ihnen in den späteren Jahren die Musik wieder an den Nagel gehängt.

In der Leitung der Musik wurde Albert Scheck am 10. Dezember 1929 von seinem Sohn Oskar Scheck abgelöst. Unter seiner Stabführung wurde die Stadtkapelle festgebender Verein für den zweiten Volksmusiktag des Kreises 4 Lichtenstein in der Zeit vom 4. bis 6. Juni 1936 auf dem alten Sportplatz in Münsingen. Oskar Scheck führte seine Stadtkapelle in steter Aufwärtsentwicklung, bis sie 1939 infolge des 2. Weltkrieges wieder aufgelöst wurde.

Durch die Initiative von Bürgermeister Volz kamen am 20. Januar 1949 20 ehemalige Mitglieder der Stadtkapelle zusammen und riefen unter Stabführung von Oskar Scheck die Stadtkapelle wieder ins Leben. Mit der Neugründung der Stadtkapelle wurde auch das traditionelle Turmblasen wieder aufgenommen. Da verschiedene Musiker gefallen oder nicht vom Felde zurückgekommen waren, musste verstärkt für Nachwuchs gesorgt werden. Bereits am 24. April wurde das 1. Konzert auf dem Marktplatz gespielt.

Oskar Scheck widmete sich intensiv der Nachwuchsarbeit. Am 15./16. Juli 1950 beteiligte sich die Stadtkapelle Münsingen am 1. Verbandsmusikfest in Rottenburg am Neckar und erhielt dabei in der Mittelstufe die Note “gut”. Am 29. Juli 1951 nahm die Stadtkapelle am zweiten Bezirksmusikfest in Eningen u.A. mit 20 aktiven Musikern und 16 Zöglingen teil und errang dabei die Note “vorzüglich”.

Vom 04. bis 06. Juli 1953 durfte die Stadtkapelle das 4. Bezirksmusikfest des Bezirks Neckar-Alb mit Wertungsspiel in Münsingen ausrichten. Die Stadtkapelle zählte damals 41 Mitglieder: Oskar Scheck, Wilhelm Götz I, Wilhelm Götz II, Karl Eppinger, Willy Scheck, August Pflüger, Karl Schnizer, Wilhelm Kast, Hermann Eppinger, Friedrich Eppinger, Helmut Ruß, Paul Hermann, Karl Schall, Gerhard Hermann, Herbert Schall, Paul Scheck, Hans Hermann, Otto Rist, Wilhelm Hermann, Ernst Claß, Günter Länge, Ernst Krehl, Karl Heide, Hans Länge, Karl Munderich, Heinz Böhm, Karl Munz, Hugo Schaude, Willi Freitag, Helmut Starzmann, Karl Krehl, Albert Dieterle, Paul Ruß, Karl Ruoß, Helmut Brändle, August Krehl, Georg Schürrle, Sebastian Hölz, Günter Fromm, Hans Rall und Matthias Mohr.

1959 feierte die Stadtkapelle ihr 100-jähriges Jubiläum vom 25. bis 27. Juli. Im Alb-Boten konnte man damals lesen: “Ein brillantes Feuerwerk bildete am Montagabend noch einmal einen Höhepunkt und zugleich den offiziellen Abschluss der Veranstaltungen zum 100. Geburtstag der Stadtkapelle. Die mit Krachen und Blitzen zum nächtlichen Himmel aufsteigenden Raketen, deren farbenprächtige Kaskaden den Platz in ein gleißendes Licht tauchten, waren aber auch der Kontrapunkt zu dem sprühenden Feuerwerk der guten Laune, das sich am Sonntagabend, am Montagnachmittag und -abend im und um das Festzelt entfaltete!”

Beim Bezirksfest am 23. Juli 1961 in Ergenzingen geriet die Stadtkapelle unversehens in die Oberstufe, sie musste den Stundenchor in 45 Minuten einstudieren und schaffte trotzdem einen 1. Rang.

Am 29. Oktober 1966 wurde Oskar Scheck die goldene Fördermedaille am Band des Bundes Deutscher Volksmusiker verliehen.

Am 16. Juli 1967 errang die Stadtkapelle beim Bezirksmusikfest in Kiebingen in der Oberstufe einen 1. Rang mit Auszeichnung.

1968 war das Musikfest der Stadtkapelle mit der Teilnahme der Egerländer Musikanten ein großes Ereignis in Münsingen.

1969 gab Oskar Scheck die Führung der Stadtkapelle aus gesundheitlichen Gründen ab.

Sein Nachfolger wurde Hans Brändle, gebürtiger Auinger, der seit seinem Musikstudium als Pianist, Arrangeur, Kapellmeister, Chorleiter, Dozent an der Musikhochschule in Trossingen und Mitarbeiter des Süddeutschen Rundfunks in Stuttgart tätig war. Hans Brändle führte die Stadtkapelle auf den Höhepunkt ihres musikalischen Wirkens. In breiter und unermüdlicher Basisarbeit widmete er sich dem Nachwuchs und der Pflege der Volksmusik.

Nach 1969 hat sich das Turm- und Beerdigungsblasen zu einer speziellen Gruppe innerhalb der Stadtkapelle entwickelt. Dies ist im wesentlichen Georg Schürrle zu verdanken, der sich von 1969 bis in die 80er Jahre unermüdlich für das Beerdigungsblasen eingesetzt und es immer weiter ausgebaut hat.

Am 16. Juli 1973 beteiligte sich die Stadtkapelle beim Bezirksmusikfest in Mössingen mit 14 Musikern und 16 Zöglingen. Beim Wertungsspiel errang die Kapelle in der Oberstufe einen 1. Rang mit Auszeichnung.

Auf Drängen von Bürgermeister Kälberer gründete die Stadtkapelle am 12. Juli 1974 den Verein “Stadtkapelle Münsingen e. V.” 27 Gründungsmitglieder wählten zur ersten Vorstandschaft: Karl Wörner (1. Vorstand), Hermann Eppinger (2. Vorstand), Josef Wohlfahrt (Schriftführer),  Günter Fromm (Kassierer), Hugo Schaude & Ernst Krehl (Beisitzer der Aktiven), Emil  Wellhäuser & Karl Manz (Beisitzer der Passiven). Bei der Gründungsversammlung wurde erstmals beschlossen einen Mitgliedsbeitrag von 15 DM zu erheben. Karl Wörner meisterte es mit viel Geschick, die bis dahin “freischaffenden Künstler” der Stadtkapelle in eine Vereinsform zu zwängen.

Am 9. April 1976 wurde Hans Brändle von der Stadt Münsingen zum Musikdirektor ernannt.

Beim traditionellen Maisingen 1977 trat erstmals eine eigenständige Jugendkapelle auf.

Am 28. Mai 1978 erspielte die Jugendkapelle beim Jugendkritikspiel in Trochtelfingen die Note “sehr gut – gut”. Das war die beste Note des damaligen Kritikspiels.

Unter der Stabführung von Hans Brändle errang die Stadtkapelle beim Kreismusikfest in Großengstingen am 12. Juni 1977 einen 1. Rang mit Auszeichnung, beim Kreisverbandsmusikfest in Seebronn am 8. Juli 1979 einen 1. Rang.
Am 21. März 1980 machte die Stadtkapelle Rundfunkaufnahmen beim Süddeutschen Rundfunk in der Villa Berg in Stuttgart.

1981 gab Karl Wörner das Amt des 1. Vorsitzenden wegen anderer Aufgaben an Hermann Eppinger ab.

Eine Bläsergruppe der Stadtkapelle erreichte beim Jugendkritikspiel 1982 in Reutlingen-Sondelfingen die Note “gut”.

Am Sonntag, 20. März 1983 spielte die Stadtkapelle zum ersten Mal ein Doppelkonzert in der Alenberghalle. Zu Gast war der Musikzug der Panzerbrigade 28 aus Ulm unter der Leitung von Hauptfeldwebel Josef Drixler. Damit begann die Tradition der jährlichen Doppelkonzerte, die bis heute andauert. Das Besondere daran ist, dass beide Kapellen nebeneinander auf der Bühne sitzen und abwechselnd musizieren. Die Zugaben werden stets gemeinsam gespielt.

Im gleichen Jahr errang die Stadtkapelle beim Bezirksmusikfest des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes in Oberstdorf einen 1. Rang mit Belobigung.

Im Jahr 1984 wurde der Stadtkapelle anlässlich des 125-jährigen Jubiläums die Pro Musika-Plakette verliehen. Das Jubiläum wurde mit einem großen Zeltfest am Wiesental-Stadion gefeiert. Am Freitagabend gab es Tanz mit der „Popformation Point“, am Samstag ein Festbankett im Gemeindehaus und einen volkstümlichen Unterhaltungsabend im Zelt mit der Musikkapelle Oberstdorf und einem Humoristen. Am Sonntag gab es einen großen Festumzug mit 20 Musikkapellen und einen Tanzabend mit den „Swingers“. Am Montag fand das Kinderfest mit einem zweiten Festumzug statt, an dem alle Schulen und Vereine der Gesamtstadt teilnahmen. Den Festausklang spielte dann die Stadtkapelle selbst.

Damals hatte die Stadtkapelle 116 Mitglieder, 9 Ehrenmitglieder, 41 aktive Musiker und 6 Zöglinge. Das Durchschnittsalter der Kapelle betrug damals 26 Jahre.

Die Besetzung war:  Hans Brändle (Dirigent), Heike Deutscher (Flöte), Andrea Schwertle, Jürgen Krehl, Brigit Lautenschlager, Ingrid Eckhardt, Josef Wohlfahrt & Fritz Brändle (Klarinette), Hermann Eppinger, Dieter Götz, Dietmar Siegler, Klaus Ruppel (Saxophon), Willy Reiber, Andreas Wittich, Walter Reiber, Rudi Pfleiderer, Roland Hassel & Gerhard Krehl (Flügelhorn), Sepp Geiselhart, Ernst Krehl jun., Rudi Braun, Herbert Schall, Achim Ruß & Armin Geiselhart (Tenorhorn), Jürgen Reiber (Bariton), Günter Länge, Karl-Heinz Farnhamer, Heinz Kurz, Karl-Heinz Krehl, Karl Kast & Rainer Ruppel (Trompete), Ernst Krehl sen. & Frieder Hirrle (Es-Horn), Helga Krehl, Helmut Ruß, Hugo Schaude & Jochen Weber (Posaune), Uwe Reinhardt & Jörg Eckhardt (Bass), Manfred Schmidt & Ludwig Schröder (Schlagwerk).

Im Mai 1986 umrahmt die Stadtkapelle die feierliche Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde in Beaupréau in Frankreich. Im Juni fand der Feuerwehrtag in Münsingen anlässlich des 120-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr statt, an dem sich auch die Stadtkapelle beteiligte.

Am 22. November fand das Abschiedskonzert von Hans Brändle im Gemeindehaus statt. Im zweiten Teil wurden dabei ausschließlich Kompositionen von Hans Brändle gespielt.

Die Leitung der Stadtkapelle übernahm danach übergangsweise Rudi Braun bis Anfang Mai 1987 Dieter Heine als neuer Stadtmusikdirektor verpflichtet werden konnte. Das erste offizielle Konzert fand dann am 21. November in der Alenberghalle statt.

Dieter Heine verlieh dem Stil der Stadtkapelle mit seinen Erfahrungen vom Theater in Pforzheim eine neue Prägung, in dem er vermehrt Bearbeitungen klassischer Werke in das Repertoire aufnahm.

Am 27. Mai 1987 wird dem Ehrendirigenten der Stadtkapelle, Hans Brändle, die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik verliehen. Die Feier wurde umrahmt von der Stadtkapelle und dem Akkordeonorchester, das von Hans Brändle 1969 gegründet worden war.

Im Jahr 1988 wurde die Anschaffung neuer Uniformen beschlossen. Dabei wurden die bisher getragenen Schildmützen (und Schiffchen bei den Damen) abgeschafft und die noch heute getragene Variante mit Jacke oder Weste eingeführt. Der große finanzielle Aufwand konnten dank vieler Spenden gut gestemmt werden.

Am 21. und 22. Oktober 1989 veranstaltete die Stadtkapelle das erste Weinfest in der Alenberghalle. Am Samstagabend spielte dabei die eigens dafür gegründete Bigband zum Tanz auf. Auf der Karte standen mindestens 10 verschiedene Weinsorten u.a. aus der Pfalz und dem Elsass.

Das Herbstkonzert Ende November wurde zusammen mit dem Schülerchor der Schillerschule aufgeführt.

Vom 16. bis 21. April 1990 fuhr die Stadtkapelle auf eine große Konzertreise nach Balmazujváros in Ungarn. Untergebracht waren die Musiker in Familien. Die Unterhaltung mit den kaum deutsch sprechenden Ungarn war zwar schwierig, aber es war eine interessante Erfahrung. Am Dienstag wurde nach einem Ausflug in die Pußta die Stadt besichtigt und am Abend ein Kirchenkonzert besucht. Dem Mittwoch gehörte ein Ausflug nach Erlau/Eger mit einem Platzkonzert. Der Höhepunkt der Reise war das Konzert am Donnerstagabend an der Musikhochschule in Debrecen. Am Freitag folgte am Nachmittag noch ein gemeinsamer Auftritt mit den Jugendkapellen aus Balmazujváros bevor am Samstag wieder die lange Heimfahrt anstand.

Beim Jahreskonzert im November wurden zusammen mit dem Liederkranz Münsingen Werke aus der Welt der Operetten aufgeführt.

1991 machte die Stadtkapelle Studioaufnahmen für die Radio-Sendung “Morgenläuten” des Süddeutschen Rundfunks.

Am 14. März 1992 fand das vorerst letzte Doppelkonzert mit dem Musikzug der Panzerbrigade 28 aus Ulm statt. Die 10-jährige Tradition fand deshalb ihr Ende, weil der Musikzug Reformen in der Bundeswehr zum Opfer fiel. Nach den letzten gemeinsamen Zugaben war allen Musikern eine gewisse Trauer anzumerken.

Am 12. Juni 1993 wurden die Doppelkonzerte für einen guten Zweck zusammen mit dem Polizeimusikkorps Baden-Württemberg fortgesetzt. Seitdem musiziert die Stadtkapelle mit wechselnden Konzertpartnern.

Dieter Heine konnte über seinen Freund Werner Asmacher am 16. April 1994 die berühmte Knabenmusik Meersburg für ein Doppelkonzert gewinnen. Die jungen Musiker beeindruckten nicht nur durch ihre Musik, sondern auch durch ihre schönen Uniformen.

Ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr war die musikalische Umrahmung der Hengstparaden in Marbach. Dieter Heine und Herbert Neuz hatte in tagelanger Kleinarbeit zusammen mit den Machern aus Marbach ein Programm ausgearbeitet, das individuell auf die 22 einzelnen Schaubilder abgestimmt war. Die Stadtkapelle saß in einem Eck im Stadion und musste bei zum Teil recht widrigen Witterungsbedingungen in der Geschwindigkeit der Pferde spielen.

Am 25. März 1995 konnte die Stadtkapelle wieder Josef Drixler mit seinen Musikern in der Alenberghalle begrüßen. Der Stabsfeldwebel hatte es geschafft, einen Musikzug aus Reservisten zusammenzustellen.

Beim Herbstkonzert am 25. November 1995 war wieder der Liederkranz Münsingen zu Gast. Der zweite Teil gehörte der Bigband der Stadtkapelle, dem Liederkranz und der Welt der Operette.

1996 konnte die Stadtkapelle das Programm des Doppelkonzerts ein zweites Mal in Weiler bei Schorndorf aufführen.

Als 1996 der Neubau der Astrid-Lindgren-Schule geplant wurde, konnte der 1. Vorsitzender Hermann Eppinger mit Bürgermeister Rolf Keller vereinbaren, dass im Untergeschoss weitere Räume für die Stadtkapelle geplant wurden. Diese Räume zahlte die Stadtkapelle in den folgenden 10 Jahren ab, so dass sie mittlerweile alleiniger Eigentümer ist. Dies war insofern ein glücklicher Schachzug, da der Bürgersaal im alten Rathaus, in dem jahrzehntelang die Proben der Stadtkapelle abgehalten wurden, für die VHS umgebaut werden sollte.

Somit war das Jahr 1997 geprägt von Besichtungen von anderen Proberäumen und vom Innenausbau, den die Kapelle komplett in Eigenleistung vornahm. Der Einzug erfolgte dann im Herbst. Dieser finanzielle Kraftakt konnte nicht zuletzt durch die großzügige Unterstützung von Lore Bückle geleistet werden. Ihr zu Ehren wurde der Proberaum auf den Namen „Lore-Bückle-Saal“ getauft.

1998 fand das traditionelle Doppelkonzert mit dem Reservisten-Musikzug, das Weinfest, die Hengstparade und erstmals ein großes Adventskonzert statt. Dazu hatte die Stadtkapelle die Alenberghalle weihnachtlich geschmückt und im Mittelteil wurde in kleinen Spielgruppen traditionelle Hausmusik, Advents- und Weihnachtsmusik präsentiert – unterbrochen von kleinen Geschichten, die der langjährige Ansager der Konzerte, Josef Wohlfahrt, im Ohrensessel sitzend vortrug.

Das Jubiläumsjahr 1999 zum 140jährigen Bestehen der Stadtkapelle begann mit einem Jugendkritikspiel am Sonntag, 09. Mai in der Alenberghalle. Der Höhepunkt war dann das große Kreismusikfest vom 02. bis 05. Juli 1999. Am Freitag- und Samstagabend war jeweils Tanz und Unterhaltung für die jungen und jung gebliebenen Gäste. Am Sonntag fand ein großer Festzug durch die Innenstadt ins Zelt am Stadion statt. Am Abend wurde im Rahmen des Heimatabends Hermann Eppinger zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Den Ausklang des Festwochenendes bildete wieder das traditionelle Kinderfest am Montag.

Helmut Hofmann übernimmt das Amt des 1. Vorsitzenden von Hermann Eppinger. Im Herbst spielte die Stadtkapelle das letzte Mal Live-Musik zu den Hengstparaden in Marbach.

Den Abschluss des Jubiläumsjahres machte am 4. Dezember 1999 das zweite große Adventskonzert mit den Spielgruppen im Mittelteil.

Das Highlight beim Adventskonzert am 02. Dezember 2000 waren das Balettstudio Kwolek und die Jagdhornbläser aus Münsingen.

2001 wurde anstatt des Doppelkonzerts und des Adventskonzerts ein Herbstkonzert zusammen mit den Chören des Liederkranzes Münsingen am 13. Oktober veranstaltet. Am darauffolgenden Sonntag wurde dann versucht die Tradition der Weinfeste (das letzte und achte hatte im Jahr 1998 stattgefunden) wieder aufleben zu lassen. Auf Grund des geringen Zuspruchs wurde dieses Konzept aber nicht weiter verfolgt.

Das letzte Doppelkonzert mit den Reservisten aus Ulm fand am 13. April 2002 in der Alenberghalle statt. Auf Grund erneuter Umstrukturierungen bei der Bundeswehr musste nun auch dieses Orchester aufgelöst werden.

An Nikolaus 2003 lud die Stadt Münsingen zum „Klingenden Advent“ in die Alenberghalle ein. Das Konzert bestritten die 4 Münsinger Blaskapellen. Den Anfang machten die Stadtkapelle und der Musikverein Magolsheim. Im zweiten Teil waren die Musikkapellen aus Böttingen und Rietheim an der Reihe, bevor als gemeinsame Zugaben von allen Musikern „Oh Du fröhliche“ erklang.

Der Abschied von Dieter Heine wurde am 30. Oktober 2004 mit einem großen Konzert im evangelischen Gemeindehaus gefeiert. Den Auftakt machte die neu gegründete Jugendkapelle Münsinger Alb unter Leitung von Michaela Handte, bevor die Stadtkapelle einen Querschnitt aus den Konzerten der letzten 17 Jahre unter Dieter Heine zu Gehör brachte.

Das Jahr 2005 war geprägt vom Umbruch. Berthold Loritz hatte mittlerweile das Dirigat übernommen und brachte frischen Wind in die Stadtkapelle mit modernen Arrangements und Originalkompositionen.

Im März 2005 löste Frank Bob Helmut Hofmann im Amt des 1. Vorsitzenden ab.

Am 1. April 2006 fand wieder ein Doppelkonzert in der Alenberghalle statt. Gast war Voice Querbeet unter Leitung von Helmut Hauber. Die Eröffnung machte wie schon 2004 die Jugendkapelle Münsinger Alb unter Leitung von Stefan Bross. 

Mitte Dezember führte die Stadtkapelle ein weiteres Doppelkonzert nach Konstanz zum Musikverein Eintracht Petershausen – dem neuen Heimatverein vom ehemaligen Tubisten Tobias Wohlfahrt. Die beiden Kapellen spielten hier nacheinander in der Halle Petershausen. Erst die drei Zugaben wurden gemeinsam auf der Bühne gespielt.

Die Musiker aus Petershausen waren dann zum Doppelkonzert am 24.07.2007 zu Gast in der Alenberghalle. Dort wurde dann wieder in alter Tradition abwechselnd musiziert.

2008 war der Doppelkonzert-Partner der Musikverein Zimmern ob Rottweil. Das war der Heimatverein des damaligen ersten Vorsitzenden Frank Bob. Das erste Konzert fand Mitte März in Zimmern statt, bevor uns die Musiker dann Anfang April in Münsingen besuchten.

2009 feierte die Stadtkapelle das 150-jährige Jubiläum mit verschiedenen Veranstaltungen über das ganze Jahr verteilt. Den Auftakt machte der erste Neujahrsgruß am 01. Januar vor dem neuen Rathaus. Weiter ging es mit der Verbandsversammlung und dem Festakt am 7. März 2009. Ein Höhepunkt war dann das Doppelkonzert mit der Brassband aus Münsingen in der Schweiz am 28. März. Die Musikfreunde aus der Schweiz machten einen dreitägigen Ausflug auf die schwäbische Alb. Am Sonntag nach dem Doppelkonzert fuhren beide Kapellen zum Mercedes Benz-Museum nach Stuttgart, wo ein gemeinsames Platzkonzert gespielt wurde, bevor das Museum ausgiebig besichtig wurde.

Im Jubiläumsjahr fand wieder ein Wechsel in der Vorstandschaft statt: Jörg Eckhardt übernimmt das Amt des 1. Vorsitzenden von Frank Bob. Damit setzte sich im Jubiläumsjahr der Ausschuss wie folgt zusammen: Jörg Eckhardt (1. Vorsitzender), Verena Schreiber (2. Vorsitzende), Frank Bob (Kassierer), Matthias Brändle (Schriftführer), Angelika Freytag & Julian Bayer (Jugendleiter), Iris Dizinger, Frank Mutschler & Stephan Wohlfahrt (Beisitzer).

Der Gegenbesuch in der Schweiz fand am Sonntag, 17. Mai 2009 im Schlossgutsaal in Münsingen statt. Auch die Stadtkapelle war drei Tage unterwegs. Die gemeinsame Teilnahme an der Marschmusikparade in Wichtrach am Freitagabend fiel leider ins Wasser aber der gemeinsame Abend im Mehrzweckraum der Feuerwehr war umso gemütlicher.

Am Samstag ging es dann nach der Hauptprobe am Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein in zwei Gruppen nach Thun und Bern.

Am Sonntag fand schließlich das gemeinsame Matineekonzert im Schlossgutsaal statt, bevor die Stadtkapelle sich gegen 13:30 wieder auf die Heimreise machte.

Für die Jugendlichen war mit Sicherheit auch die Übernachtung im Luftschutzbunker ein Höhepunkt der Reise.

 

Am 6. Juni 2009 fand ein Benefizkonzert des Reservistenmusikzugs 28 in der Alenberghalle statt, das die Musiker aus Ulm dieses Mal komplett alleine bestritten. Die Stadtkapelle konnten sich so um die Bewirtung der Gäste kümmern. Der Erlös des Eintritts kam der Gedenkstätte Gruorn zu Gute.

Beim Stadtfest wurde 2009 auch die 1200 Jahr-Feier von Münsingen begangen. So war dies auch ein besonderer Akzent im Jubiläumsjahr der Stadtkapelle. Ebenso wie der Auftritt bei der Jubiläumsfeier „50 Jahre Jagdhornbläsergruppe Münsingen“ in der Föhrenberghalle Dottingen, bei der die Stadtkapelle gemeinsam mit den Jagdhornbläsern, den Alphornbläsern aus Ennabeuren und der Liedertafel Hundersingen musizierte.

Den Abschluss fand das Jubiläumsjahr mit einem Adventskonzert in der Martinskirche Münsingen, das gemeinsam mit den Kinder- und Jugendchören sowie einem Streicherensemble der evangelischen Kirchengemeinde aufgeführt wurde.

Im Jahr 2010 konnte in der Alenberghalle auf Grund von größeren Renovierungsmaßnahmen kein Doppelkonzert stattfinden. Deshalb wurde im März ein Konzert zusammen mit dem Akkordeonorchester Münsinger Alb in der Turn- und Festhalle Auingen aufgeführt.

Außerdem fand in diesem Jahr im April die Einweihung des neuen Lokschuppens in Münsingen statt, den die Stadtkapelle feierlich umrahmte.

In diesem Lokschuppen veranstaltete die Stadtkapelle dann am 26. Juni 2010 ein Serenadenkonzert. Höhepunkt des Konzertabends war die Ehrung von Ernst Krehl sen. für 60 Jahre aktives Musizieren und die Aufführung der “Festlichen Serenade” von Hans Hartwig, die im Stile eines militärischen Zapfenstreiches komponiert wurde.

Im Juli 2010 nahm die Stadtkapelle am Umzug und am Massenchor beim Kreismusikfest in Mägerkingen teil.

Am 3. Oktober 2010 nahm die Stadtkapelle zum ersten Mal am Biosphärenmarkt in Münsingen mit einem Bewirtungsstand teil. Im Angebot waren Steaks, Rote und Pommes, sowie Getränke und Kaffee und Kuchen. Die Stadt überlies der Stadtkapelle den Bewirtungsstand kostenlos, dafür sorgte die Stadtkapelle für Gastkapellen, die die musikalische Umrahmung übernahmen.

2011 übernimmt Helmut Hofmann den 1. Vorsitz von Jörg Eckhardt.

Am 9. April 2011 kam die Trachtenkapelle Siegelau zum Doppelkonzert nach Münsingen. Der Kontakt zu den Musikern kam über den Tubisten Matthias Brändle zu Stande, dessen Arbeits-Kollege deren musikalischer Leiter war.

Mitte Mai 2011 beteiligte sich die Stadtkapelle am Schafauftrieb in Münsingen mit einem Umzug vor der Schafherde durch Münsingen und einem Platzkonzert.

Am 17. März 2012 war das Doppelkonzert wieder einmal von Chormusik geprägt. Voice Querbeet vom Liederkranz Münsingen war wieder einmal zu Gast und bestritt den ersten Teil des Konzerts. Als gemeinsame Zugabe wurde Halleluja von Leonard Cohen aufgeführt.

Anfang Mai nahm die Stadtkapelle wieder einmal bei einem Wertungsspiel des Bezirks Neckar-Alb in Pliezhausen in der Kategorie 3 teil. Gespielt wurden die Titel “Rhapsodie Truffée” von Kees Vlak und “Norway Impressions” von Alfred Bösendörfer. Mit dem Ergebnis “mit sehr guten Erfolg teilgenommen” waren alle Musiker sehr zufrieden.

Eine Woche später führte die Stadtkapelle der Ausflug zum Gegenbesuch in den Schwarzwald nach Siegelau. Am Samstagnachmittag stand eine Wanderung rund um Siegelau auf dem Programm und am Abend ein Besuch der dort legendären Gummistiefelparty. Für manche Musiker war es dann am Sonntagvormittag nicht mehr ganz so einfach die 2,5 Stunden des Frühschoppens zu überstehen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Zelt wurde dann die Rückfahrt nach Münsingen angetreten.

2012 hat sich die Stadtkapelle einen eigenen Anhänger angeschafft. Die Werbepartner wurden in Eigenregie gefunden: Brauerei Berg, Quenzy Getränkeland, Steuerberater Ernst Krehl, Elektro Kirsammer, HS Computertechnik Hirrle, Der Friseur, Beerschwinger Kunststofftechnik, Reifen-Baur, Bäckerei Hoffmann, Metzgerei Rapp, Mitsubishi Fichtner, GTÜ Lambert, Anhänger König.

Im April 2013 war die Brassband aus Münsingen in der Schweiz wieder zu Gast auf der Alb. Dieses Mal begann der Besuch am Freitagabend mit einer Besichtigung der Brauerei Berg. Am Samstagvormittag bekamen die Schweizer Gäste eine Führung durchs Alte Lager, bevor am Nachmittag die Proben fürs Doppelkonzert am Abend anstanden.

Am Sonntag stand nach einem späten Frühstück noch das gemeinsame Turmblasen auf dem Programm, bevor die Schweizer Freunde wieder die Heimreise antraten.

Anfang Mai leitete die Stadtkapelle wieder einmal die Schafherde von Schäfer Stotz durch die Münsinger Innenstadt.

Mitte Dezember 2013 war die Stadtkapelle bei einem weiteren Doppelkonzert in der Alenberghalle zu hören. Der Musikverein Magolsheim hatte eingeladen und die Stadtkapelle bestritt den zweiten Teil nach der Jugendkapelle Magolsheim.

Das Doppelkonzert im April 2014 stand unter dem Motto “Zwei Stadtkapellen auf einer Bühne”. Zu Gast war die Stadtkapelle Laichingen unter ihrem Dirigenten Gerhard Engler.

Anfang Mai führte ein dreitägiger Ausflug die Stadtkapelle wieder nach Münsingen in der Schweiz. Am Freitagabend war die Stadtkapelle zu einem gemeinsamen Abendessen ins alte Tramdepot in Bern eingeladen. Am Samstag stand über die Mittagszeit eine ausführliche Stadtführung in der Schweizer Bundeshauptstadt Bern auf dem Programm, bevor nachmittags für das gemeinsame Konzert am Abend geprobt wurde. Nach dem die Tambouren, die Brassband und die Majoretten den ersten Teil bestritten hatten, konnte die Stadtkapelle im zweiten Teil einen erfolgreichen Auftritt feiern.

Im Juli standen zwei Auftritte auf dem Programm:  der Gegenbesuch in Laichingen beim Waldfest der Stadtkapelle und das 40-jährige Jubiläum des Blasmusikverbands in der Arena des Haupt- und Landgestüts Marbach, an dem die Stadtkapelle als eine von 38 Blaskapellen des Kreisverbandes auftrat.

 

In der Vorbereitungsphase zum Doppelkonzert 2015 ging es Ende Februar zu einem Probewochenende ins Kloster Obermachtal.

Zum Doppelkonzert am 14. März war die Musikkapelle Zweifalten zu Gast. Im Rahmen dieses Doppelkonzerts wurde dem Ehrenmitglied Ernst Krehl die Erich-Ganzenmüller-Medaille in Silber für 65-jährige Tätigkeit zum Wohle der Blasmusik verliehen. Er konnte zwar in den letzten Jahren gesundheitsbedingt nicht mehr mitspielen, war aber immer noch bei den Turm- und den Beerdigungsbläsern der Hauptorganisator.

Im Mai und Juli 2015 veranstaltete die Stadtkapelle zwei „offene Proben“ auf der Rathausbühne, bei dem auch einige Musiker aus umliegenden Kapellen begrüßt werden konnten.

Im Juni stand das 150-jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Münsingen auf dem Programm. Die Stadtkapelle beteiligte sich an der Organisation der Musikkapellen für den Festumzug und spielte zum Festbankett am Donnerstag und den Ausklang am Sonntagabend im Festzelt.

Der Musikverein Bad Urach war Mitte März 2016 in der Alenberghalle in Münsingen zu Gast. Der geplante Gegenbesuch im November desselben Jahres musste auf Grund Termin-Problemen in Urach um ein Jahr nach 2017 verschoben werden.

Am 1. April 2017 saßen die Köhlermusikanten aus Kohlstetten zusammen mit der Stadtkapelle auf der Doppelkonzert-Bühne in der Alenberghalle. Der Gegenbesuch erfolgte beim Gässlesfest in Kohlstetten am 24. September.

Die erste Jahreshälfte 2017 war mit den Vorbereitungen zu einer Kooperation mit der Lautertalschule geprägt. Der Vorsitzende der Stadtkapelle Helmut Hofmann und der Schulleiter der Lautertalschule Arnd Brändle arbeiteten ein Konzept aus, mit dem ab der zweiten Klasse mit der Ausbildung an Blech- oder Holzblasinstrumenten begonnen wird. Als Ausbilder konnte ein Musiklehrer aus Rottenburg gewonnen werden, der nach der Piccolini-Methode unterrichtet.

Zum Schuljahr 2017/2018 konnten 8 Schüler gewonnen werden, die an Trompeten und Tenorhörnern ihre Ausbildung begonnen haben. 

Für das Jahr 2018 hatte die Stadtkapelle wieder ihre Freunde von der Brassband aus der Schweiz eingeladen. Bereits in der Planungsphase 2017 stellte sich heraus, dass die Schweizer am Stamm-Konzert-Termin der Stadtkapelle (2 Wochen vor Ostern, 17. März) keine Zeit hatten. Also wurde an diesem Termin ein Benefizkonzert zu Gunsten der Martinskirche in derselben aufgeführt. Die Stadtkapelle konnte so mal wieder ein kirchliches Programm seinem Publikum präsentieren.

Der Doppelkonzert-Termin wurde dann gemeinsam auf den 9. Juni und die Rathausbühne verlegt. Leider kam dann Anfang 2018 eine Absage aus der Schweiz, da die Brassband auf Grund einiger Austritte nicht mehr spielfähig war. Als Ersatz wurde das Modern Symphonic Percussion Ensemble von Hubert Müllerschön gefunden.

Dass das Wetter am Konzert-Tag zu unsicher war, wurde die Aufführung kurzfristig in die Alenberghalle verlegt. Den Anfang machten die Kooperationsschüler der Lautertalschule, die hier ihren ersten großen Auftritt hatten. Dann wurde das Konzert in bewährter Manier abwechselnd durchgeführt. Dabei begeisterten die ca. 40 Jugendlichen mit einem vielseitigen Programm, das ausschließlich auf Schlaginstrumenten gespielt wurde. Den Hauptteil machten dabei Marimbaphon, Xylophon und Glockenspiel aus.

Ein weiteres Highlight war 2018 auch der Ausflug nach Mieders ins Stubaital am zweiten August-Wochenende. Eingeladen hatte die dortige Schützgilde zu ihrem 50-jährigen Jubiläum. Der Kontakt kam über den Schützenverein Auingen zustande, der eine jahrelange Freundschaft mit den Schützen aus Mieders pflegt. Am Samstag konnten die Mitglieder der Stadtkapelle bei strahlendem Sonnenschein mit der Serles-Bahn den Hausberg erkunden und wurden abends im Festzelt verköstigt. Am Sonntagmorgen wurde zusammen mit der Musikkapelle Mieders ein Festzug durch den Ort ins Festzelt gespielt. Nach dem Gottesdienst folgte dann ein umjubeltes Frühschoppen-Konzert. Nach dem Nachmittagskonzert der Musikkapelle Mieders wurde dann wieder die Heimreise angetreten.

Das Jubiläumsjahr 2019 (160 Jahre Stadtkapelle) begann mit dem schon Tradition gewordenen Neujahrsgruß auf der Rathausbühne.

Es folgte dann das Doppelkonzert am 6. April zusammen mit dem Musikverein Eintracht Wurmlingen aus dem Schwarzwald.

 

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Fortsetzung folgt

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Wir danken allen, die es möglich gemacht haben diese Chronik zu erstellen und zu pflegen und allen, die in all den Jahrzehnten die Stadtkapelle unterstützt haben.